Captain Fantastic

captain-fantasticCaptain Fantastic erzählt von einem allein erziehenden Vater, der seine sechs Kinder in der Wildnis aufzieht. Dabei achtet er akribisch auf Bildung und Sport. Diese Ausgangslage wird für eine Charakterstudie genutzt, die wirklich interessant ist (oh nein, ich habe interessant gesagt).

Ich habe mir selbst schon mal gewünscht all den Problemen, die die Gesellschaft bereitet, zu entfliehen. Captain Fantastic führt diesen Gedanken fort. Dabei romantisiert er ihn nur am Anfang, um dann zu zeigen, dass es nicht so leicht ist. Was als ein unbeschwertes Märchen beginnt, entpuppt sich als Konfrontation mit dem Ernst des Lebens. Alle Kinder scheinen auf dem ersten Blick dem Durchschnitt der heutigen Jugend bei allem überlegen zu sein, was auch in einer Szene deutlich demonstriert wird. Aber schnell wird klar, dass Sie völlig überfordert mit dem Alltag der heutigen Gesellschaft sind.
Das trifft auch auf den Vater zu, dessen Methoden sehr radikal und rücksichtslos sind und ihn vor normalen Menschen wie ein Arschloch dastehen lassen. Dabei meint er es nur gut und will das Beste für seine Kinder.

Mir gefiel, dass der Film einen sehr kritischen Blick auf die Idee allem zu entfliehen wirft. Aber durch die glaubwürdig, sympatisch dargestellte Beziehung zwischen den Familienmitgliedern, bleibt die Magie des Gedankens trotzdem erhalten. Die Auflösung am Ende war überraschend zufriedenstellend und die letzte Szene grandios gewählt.

 

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