Man kann ja von Tom Cruise halten was man will, aber er hat einfach ein Händchen für gute Filme. Mir fällt zumindest spontan kein schlechter Film mit ihm ein. Auch Edge of Tomorrow ist hier keine Ausnahme.
Es geht um einen in naher Zukunft geführter Krieg zwischen der Menschheit und einer Alienrasse. Inmitten des Krieges erfährt der kampfunerprobte Lt. Col. Bill Cage nach seinem sehr frühen Ableben, dass er diesen Tag jedes Mal neu erlebt, wenn er stirbt. Das ermöglicht ihn aus seinen Fehlern zu lernen und sie beim nächsten Mal zu vermeiden. Dabei trifft er auf Rita Vrataski von den Special Forces, die sich mit ihm zusammenschließt, um den aussichtslosen Kampf gegen die Aliens zu gewinnen.
Dieser Stoff biete viel Raum für Fehler. Der Film könnte schnell einseitig, kompliziert, lächerlich oder voller Logiklöcher werden. Doch er ist das Gegenteil. Dafür, dass es darum geht immer den selben Tag zu erleben, wirkt das Gesehene erstaunlich abwechslungsreich. Es gibt viele unterschiedliche Schauplätze, die toll inszeniert sind.
Wirklich gut ist hier das Timing. Man weiß nie genau wie oft der Tag denn nun schon wiederholt wurde, aber genau das macht sich der Film zu Nutze, um den Zuschauer zu überraschen. Außerdem ist er an den richtigen Stellen witzig und schafft dann auch noch den Spagat zu tragischen Momenten.
Die Fähigkeit, den Tag zurückzusetzen, artet nicht in eine komplizierte Zeitreise Geschichte mit parallelen Dimensionen aus, sondern reduziert das Ganze auf ein einfaches Zurücksetzen des Tages zu einem bestimmten Zeitpunkt und macht es damit leicht der Handlung zu folgen.
Die Aliens bieten mehr als nur ein tolles Design und einen Gegner, den es zu besiegen gilt. Sie werden wirklich clever für den Verlauf der Geschichte eingesetzt. Es ist hier logisch, dass nur ein Mann den übermächtigen Feind aufhalten kann.
Edge of Tomorrow ist ein Actionfilm mit einer tollen Idee, die in allen Belangen richtig verarbeitet wurde. Er ist bekömmlich und mitreißend, bietet dabei aber gleichzeitig eine Tiefe, die für dieses Genre ungewöhnlich ist.
Das Ende löste in unserem Filmabend noch eine rege Diskussion aus, bei der einige tolle Interpretationen entstanden sind. Wir waren uns aber einig darüber, dass es ein gutes Ende war, weil es keine Interpretationen waren, die ungeklärte Fragen in der Handlung beantworten mussten, sondern weil sie eher eine Fortführung der Geschichte darstellten.
Die Diskussion ist nicht wieder in einem Desaster geendet, wie damals beim Film „Die Insel der besonderen Kinder“