Life is feudal – ein „Leben“ im TS

Vor ungefähr einer Woche hat Daniel mich mehr oder weniger dazu gedrängt, wieder das Spiel „Life is feudal“ zu spielen, mit den Augmenten: „Komm schon, hat doch früher auch Spaß gemacht“ und „Du hast das Spiel ja eh noch auf deinem PC“.

Früher? Nun ja, vielleicht so ungefähr im April 2015, haben wir das erste mal angefangen „Life ist feudal“ spielen, damals noch die Alpha, nicht wirklich gut, aber naja. Das soll hier jetzt kein „Ich stelle ein Spiel vor Blog“ werden. Sondern einfach eine kleine Geschichte aus meinem Leben und dabei spielt dieses Spiel nun einmal eine tragende Rolle.

Wenn euch das Spiel interessiert, gerne mal googeln.

Wenn man ein Spiel wie „Life ist feudal“ anfängt, hat man es alleine sehr schwer, eigenständig alles aufzubauen und sich gegen Gegner verteidigen ist quasi unmöglich. Zum Glück für mich, dass Daniel schon ein paar Tage früher angefangen hatte zu spielen und schon gleich von einer Gilde aufgenommen wurde, die Grafschaft Eisenwasser.

Gilden kannte ich schon vom letzten mal, dementsprechend nervös war ich. Denn beim letzten mal war das nicht so glücklich. Man wurde sehr unter Druck gesetzt, musste bestimmte Dinge in bestimmter Zeit schaffen und mindest jeden Abend online sein, weil man sich ja sonst nicht richtig einsetzten würde und man müsste hier ja schließlich auch mal was schaffen.

Also mehr Druck und Arbeit als Spielvergnügen.

Das alles einzuhalten, ist mit einem Vollzeitjob, und vielleicht noch einem Privatleben, gar nicht so einfach. So etwas  verschreckt einen dann erstmal. Ich will mir doch nur etwas die Zeit vertreiben und mit netten Leuten etwas quatschen und spielen.

Also auf in den Kampf, rein in´s TS. Und da waren sie ca. sechs „Jungs“ (alle Anfang bis Mitte/Ende 20, und G., aber Jungs halt :-)) die so ganz anders waren, als befürchtet, zum Glück! Richtig nett, super lustig und offen. Ich muss dazu sagen, ich bin jetzt nicht die beste Zockerin, das Spiel verlangt einem jetzt auch nicht ganz so viel Geschick ab, aber hier und da ist es echt kniffelig, um so besser ist es dann, dass man nicht alleine ist und immer jemanden fragen kann, der einem dann auch hilft.

Ich wurde gleich rumgeführt und in eine Arbeit eingewiesen. Ich hatte das Gefühl, das ich auch recht schnell von der Gruppe akzeptiert wurde und obwohl ich ja „nur ein Mädchen und dann auch noch die Verlobte von dem anderen neuen Kerl war.“, waren alle echt nett zu mir.

Sowas verändert echt sein Leben, wenn man regelmäßig zusammen ein Spiel spielt und sich dadurch natürlich auch viel mit den Leuten unterhält und einfach ein gemeinsames Ziel hat. Dabei spricht man auch viel über Privates, es entstehen Insider  ;-). Man ist dann einfach Teil einer Truppe, auf die man sich morgens nach dem Aufstehen schon freut, sie am Abend wieder zu hören und man kann es kaum erwarten, das Feierabend wird. Um die neuesten Ereignisse mitzubekommen, einfach den Alltag hinter sich zu lassen, in eine neue Welt einzutauchen und dann auch noch verdammt viel Spaß dabei zu haben.

Die Truppe ist so ziemlich in ganz Deutschland verteilt, von Hamburg über Hannover bis nach Bayern, ist alles dabei und somit auch so ziemlich jeder Charakter. Menschen die sich so im „normalen Leben“ wahrscheinlich nie getroffen hätten, sitzen jeden Abend zusammen und verstehen sich super.

Es gibt z.B. die Leader die eher zu Vernunft aufrufen müssen und alles organisieren, als wirklich effektiv spielen zu können,  die eher schweigsamen die still genießen, einfach ihr Ding durchziehen aber trotzdem voll dabei sind,  die Raufbolde die es einfach nicht sein lassen können :-P, die sensiblen netten, die einem immer mit Rat und Tat zur Seite stehen. Einfach eine super Mischung von super coolen Menschen.

Gerade das ist es, dass das gemeinsame spielen und gerade das gemeinsame im TS sitzen so wertvoll macht. Neue Leute kennen lernen, ein bisschen den Alltag vergessen, oder auch einfach mal Anderen von seinem Alltag und auch Problemen erzählen, die jetzt vielleicht nicht gerade die engsten Freunde oder Verwandten sind. Menschen die das auch mal von einem anderen Blickwinkel beurteilen können oder einfach nur zu hören, Späße machen und sagen: „Das wird schon wieder.“.

Ich bin froh das Daniel mich dazu gebraucht hat wieder zu spielen. Klar auf der anderen Seite steht immer der „so große Zeitverlust“ – ich höre meine Mutter schon stöhnen „Was man in der Zeit alles hätte machen könnte.“ – Nein, ob ich jetzt vor dem TV sitze und mir Schwachsinn reinziehe oder ob ich mit tollen Menschen, ein Dorf aufbaue und einfach eine erfahrungsreiche Zeit habe, sind verschieden Dinge.

Schade, dass das so wenige Menschen wirklich verstehen, aber die „unsere Kinder sitzen zu viel vorm PC und verpassen ihr Leben“-Diskussion möchte ich jetzt nicht anfangen.

Für mich ist das alles noch recht neu, wie gesagt das ist jetzt erst die zweite „richtige Gilde“ in der ich bin. Andere werden sagen, wieso ist doch nichts besonderes oder das hält ja eh nicht lange, aber das ist mir egal. Momentan fühle ich mich wohl, es macht mir Spaß und es dauert halt so lange wie es dauert.

Danke dafür, liebe Grafschaft – und alle anderen Menschen die den Server zu dem machen was er ist.

und immer daran denken „das Leben IST feudal.“

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