Ich wohne seit Dezember 2012 in Bielefeld, erst in Sennestadt, was man ja nicht richtig zu Bielefeld zählen kann 😉 und seit Februar 2014 quasi in Mitte. In dieser Zeit habe ich schon recht viel von dieser Stadt gesehen, mein Vorteil ist, das ich mit der Bahn zur Arbeit fahre und somit immer quer durch die Stadt laufe, um zur Arbeit zu kommen. Das aber leider nur durch die „Hauptstadt“, deswegen bleiben diese ganzen kleinen Gassen und Ecken mir leider verborgen.
Heute habe ich beschlossen mal ein bisschen von den geraden Wegen abzuweichen und etwas mehr nach rechts und links zu schauen, um einfach mal etwas neues zu entdecken und dabei fällt einem erstmal auf, wie viel man noch nicht weiß und kennt, von der Stadt, in der man quasi seit 4 Jahren lebt.
Also bin ich heute nach der Arbeit mal in eine andere Richtung gegangen, ich muss dazu sagen ich war nicht ganz ohne Plan. Ein Arbeitskollege hatte von einem schönen kleinen Blumenladen erzählt, der neu aufgemacht hat, genau der neben dem kleinen Cafe. Ich stand nur da und dachte mir: „Was? Wo soll denn das sein? Habe ich ja noch nie von gehört. Wo ist denn das?“ und als die Antwort dann verriet, dass es quasi keine 500 Meter von meiner Arbeit entfernt ist, war ich erstmal schockiert.
Es ist echt um die Ecke und ich bin da noch nie gewesen, denn es ist halt einfach nicht meine Richtung. Eine ganz neue Welt, mit neuen kleinen Läden und sehr schönen Ecken, direkt vor meiner Nase. Ich bin erstmal die Straße rauf gelaufen, um zu schauen wo es mich so hinnverschlägt.
Zu meiner Überraschung kannte ich mich doch recht gut aus. Gott sei dank, doch nicht so fremd hier in der Stadt. Einfach um ein paar Ecken gelaufen und schon wusste ich genau wo ich war. So einfach wird ein Stück Grau, auf der Kopfkarte, wieder aufgedeckt und man sieht Verknüpfungen, wo früher keine waren.
Natürlich habe ich es mir nicht entgehen lassen, zu diesem besagtem Cafe zu gehen. Ich dachte ich schau einfach mal, bin mutig und selbstbewusst (kleiner Wink zu meinem letzten Blogeintrag *zwinker, zwinker*) und gehe einfach mal alleine in einen fremden Laden, es war überraschend voll für ein doch so „verstecktes“ Cafe.
Der Besitzer, hinter dem kleinen Tresen, lächelte mich auch gleich an und ich dachte mir: „Gute Idee. Danke Jonah.“. Setzen wollte ich mich nicht, das war mir klar, denn Daniel würde heute pünktlich nach Hause kommen und das wollte ich nicht verpassen.
Also, lies ich mir von einer netten Dame, ein Stück Käsekuchen und ein Stück Karottenkuchen einpacken und machte mich wieder auf den Weg nach Hause. Der Kuchen war richtig lecker und ich hatte so ein wohliges, glückliches Gefühl in meinem Bauch. Denn ich hatte einen kleinen, heimischen Laden unterstützt und auch noch was echt Besonderes entdeckt.
Ich habe mir jetzt vorgenommen, dass mal öfter zu machen, einfach drauf los zulaufen und neue Dinge zu entdecken. Ich hoffe, dass das hier so eine Art wöchentlicher, oder vielleicht eher zweiwöchentlicher, kleiner Blog im Blog werden kann. Indem ich immer versuche neue Dinge in der Stadt zu finden, in der ich wohne, um sie besser zu verstehen und kennen zu lernen. Um mich heimischer zu fühlen und um einfach neue tolle Dinge zu finden, die einem auf dem „geraden Wegen“ vielleicht nie begegnet wären.
Ihr seid alle herzlich eingeladen, geht auf die Straße lauft durch Gassen, in denen ihr vorher noch nicht wart und lernt eure Stadt auf eine neue Weise kennen und vielleicht, wie bei mir, auch ein bisschen mehr lieben.
Denn das Leben ist zu kurz, um immer nur in den gleichen Läden zu essen und die gleichen Straßen lang zu laufen. Gebt den kleinen Läden eine Chance und entdeckt eine ganz neue Seite eurer Stadt.
Es kommt einem fast so vor, wie ein kleiner Urlaub aus dem Alltag.
Das kleine Cafe: Café Gemach
Danke, für den lecken Kuchen und das gute Gefühl.
Eine schöner Gedanke auch mal von den immer gleichen Routen abzuweichen und die Umgebung wahrzunehmen. Machen wir in unserem automatisch ablaufenden Leben viel zu selten.
Und ich weiß jetzt, wo ich meinen nächsten Kaffee hole 😉