Vom TS in’s RL

Es war mal wieder so weit, Halloween stand vor der Tür und da sich unsere eigentlichen Pläne leider zerschlagen hatten, mussten wir drei uns etwas neues überlegen. Kein Problem, denn so ziemlich jede Disco auf der Welt macht eine Halloweenparty, wenn man dann noch die Discotheken rausstreicht in die man nicht rein geht, aus verschiedenen Gründen, war die richtig Party schnell gefunden. Gut der Plan stand schon mal.

Gut für mich, dass ich den 31.10. frei hatte, so konnte ich mich am Sonntag-Abend, noch bis in die Nacht, mit einem neuen Hobby „Life is feudal“ beschäftigen und natürlich auch im TS aufhalten. Daniel war schon lange schlafen gegangen, er musste den nächsten Tag schließlich arbeiten.

So vergingen die Stunden und das TS wurde immer leerer, bis am Ende nur noch Basti, Jan und ich übrig waren. Wir hatten einen heiden Spaß und da der Server mal wieder nicht so wollte, wie wir, hatten wir viel Zeit zum quatschen.

Als dann das Thema Halloween kam, und ich erzählte was wir so vor hatten, habe ich einfach die Jungs gleich mit eingeladen. Einfach so, ohne weiter darüber nachzudenken. Denn warum auch nicht, sie hatten noch nichts vor und wir wären ja nur zu dritt gewesen, je mehr desto besser also.

Wie so oft wenn ich diese Blogs schreibe, höre ich im inneren meine Mutter rufen: „Kind, du lädst zwei völlig Fremde zu dir nach Hause ein?“. – Ja, irgendwie schon.

In der Nacht war mir das völlig egal, denn ich kannte die beiden ja quasi schon und nett waren sie ja auch immer, naja meistens ;-). Die Zweifel kamen dann erst am nächsten Tag. In meinem Kopf spielten sich schreckliche Szenarien ab, ob denn alles gut gehen würde und was ich machen sollte, falls die beiden schon kommen und Daniel noch nicht da war.

Alles total sinnlos, wie sich im nachhinein rausstelle, aber in diesem Moment wirklich in meinem Kopf verankert – Immer diese bösen Leute aus dem Internet.

Doch es ging alles gut, Daniel war pünktlich von der Arbeit zu Hause und sogar Eugen war früher gekommen. Nun saßen wir zu dritt im Wohnzimmer und warteten auf die Leute, von denen keiner so recht wusste, wie man sie einschätzen sollte. Meine Panik war mittlerweile in totale Euphorie umgeschlagen, was grundsätzlich auch an dem Bier gelegen haben könnte. Aber auch zum Großteil an der Freude die beiden zu sehen und das bis jetzt alles gut geklappt hatte.

Es dauerte nicht lange und es klingelte und als ich dann Basti und Jan zum ersten mal sah, waren auch die letzten Zweifel ausgeräumt. Wir begrüßten uns gleich mit einer Umarmung, bzw. ich habe ihnen keine Wahl gelassen, ich fand das war irgendwie auch ok, denn obwohl wir quasi Fremde waren, kannten wir uns ja schon, irgendwie.

Es wurde ein schöner Abend, wir haben viel gelacht und getanzt.

Es war eine tolle Erfahrung die beiden im RL kennen zu lernen. Menschen mit denen man vorher nur gesprochen hat und sie so eigentlich nicht zu Gesicht bekommt, einfach mal zu treffen.

Auch wenn wir uns jetzt erst einmal gesehen haben, würde ich die beiden schon als Freunde ansehen, denn ich weiß so viel über sie und sie auch über uns. Wir sprechen jeden Tag und bleiben auch so im Kontakt. Freundschaft definiert sich definitiv nicht nur darüber wie oft man sich sieht, sondern ist so viel mehr.

Trotz der kleinen Panikattacke, die ich noch am Morgen vor Halloween hatte, würde ich das gerne wieder machen. Gesichter zu den Stimmen im TS zu sehen und einfach mal gemeinsam was zu unternehmen, neue Menschen kennen lernen, ist viel Wert und mach riesig Spaß. Es ist wichtig aus seiner Komfortzone etwas auszubrechen und einfach mal was neues und, offen gesagt, auch sehr verrücktes zu machen. Natürlich kann es nicht immer so gut ausgehen wie in meinem Bespiel hier, aber es lohnt sich auszugehen und was neues zu probieren.

Es freut mich sehr, dass Basti und Jan so spontan waren und das alles so mitgemacht haben 🙂

Gerne wieder.